Wer nicht mit seiner Tür ins Haus fallen will, sollte diese nicht nur sicher verbauen, sondern schon bei der Planung einiges beachten: von der Öffnungsrichtung über Bodenschwellen bis hin zu einem ganzen Bündel an Details, die den späteren Umgang mit Ihrer Tür praktisch und sinnvoll machen – und Ärgernisse im Alltag ersparen. Ganz abgesehen davon ist der ganze Eingangsbereich – ausgehend von der Tür – ja auch so etwas wie die Visitenkarte des Hauses, das „Aushängeschild“ sozusagen. Also sollten auch optische Gesichtspunkte berücksichtigt sein.
Aber der Reihe nach: Es macht einmal einen großen Unterschied, ob Sie neu bauen, umfassend sanieren oder – ein wenig – renovieren wollen. Wir gehen einmal von einem Neubau aus, hier ist am deutlichsten ersichtlich, was warum, bei einer so vermeintlich simplen Angelegenheit wie dem Kauf einer Haustüre, bedacht werden sollte.
Kinderwagen, Rollstuhl – barrierefrei von Anfang an
Die Anordnung an der Eingangsseite des Hauses haben Sie – eventuell mit einem Architekten – angepasst an die örtlichen Gegebenheiten geplant. Nun ist zu bedenken…
- wie man zur Tür gelangt (Stufen/stufenlos),
- ob und wie Schwellen außen/innen liegen bzw.
- wie diese überwunden werden können,
- ob die Tür wetterseitig liegt und entsprechende Anforderungen ans Material bedacht werden müssen,
- welche Durchgangsbreite die Tür haben muss und
- in welche Richtungen (nach innen/nach außen, links/rechts) die Haustür zu öffnen sein soll.
Gerade im Hinblick auf die Nutzung von Kinderwagen und/oder einem Rollstuhl sind diese Aspekte von großer Wichtigkeit. Aber auch das Hereintragen von Einkäufen wird zum Ärgernis, wenn man von der Garage kommend „um die Tür herum“ laufen muss.
Schön anzusehen und mit Fingerabdruck zu öffnen
Sind die funktionalen Basisanforderungen geklärt, geht es weiter mit Wünschen an Optik und Stil UND an Sicherheit und Öffnungsmechanismus.
- Aus welchem Material soll die Türe sein: Glas, Holz, Aluminium?
- Wie kann die Haustür gestaltet werden, um dunkle Flure und Eingangsbereiche mit mehr Licht zu durchfluten?
- Soll die Tür mittels Drücker, Griff, Griffstange oder Knauf geöffnet werden?
- Sind beidseitig sperrbare Zylinder gewünscht, sprich soll die Tür auch von außen aufzuschließen sein, wenn innen der Schlüssel steckt?
- Welche Sicherheitsvorkehrungen (sowohl zum schnellen Verschließen wie auch zum schnellen Öffnen, um im Notfall das Haus verlassen zu können) sind gewünscht?
- Soll mit elektronischer Unterstützung gearbeitet werden? Dies wirkt sich wiederum schon früh auf die Bau- und Installationsplanung aus: Stromanschlüsse und Steckdosen müssen entsprechend bedacht und verlegt werden, wenn Sie die Türe mit einem Fingerscanner oder einem Codeschloss öffnen und sperren wollen.
- Erfordern die Umgebung oder das eigene Sicherheitsbedürfnis zusätzliche einbruchhemmende Systeme?
Der Letzte schließt die Tür.
Gerade wenn sich im Zuge des Innenausbaus Handwerker vieler verschiedener Gewerke buchstäblich die Klinke in die Hand geben, geht es auf der Baustelle oft trubelig zu. Es empfiehlt sich daher, ein Haus während der Bauphase mit einem sogenannten Blindstocksystem auszustatten. Dabei handelt es sich um eine passgenaue Hilfskonstruktion – der Einbau der fertigen Tür und sämtlicher Schließ- und Sicherheitssysteme erfolgt erst nach Abschluss sämtlicher Arbeiten. Das Blindstocksystem schützt entsprechend vor Beschädigungen durch Bauarbeiten und Verschmutzungen z.B. im Zuge der Fassaden- und Verputzarbeiten.
Und die Moral von der Geschicht‘? Haustüren können viel – und entsprechend kann im Zuge der Planung auch viel vergessen werden. Neben einer Beratung durch geschultes Fachpersonal hilft eine Checkliste, bei der Planung nichts außer Acht zu lassen. Für eine Haustür, die passt – zum Haus und zu den Bedürfnissen der Bewohner.